Chroniken von Aelion: Genesis

Aelion ist ein großer, klimatisch vielfältiger und bewohnbarer Planet. Das Leben auf Aelion entstand vor Milliarden von Jahren in den Tiefen des warmen Ozeans, der mehr als 50% der Planetenoberfläche bedeckt. Während sich der Planet weiter formte, schritt die Evolution der ersten Lebensformen stetig fort. Ungeachtet der globalen Katastrophen, die regelmäßig zum Artensterben führten, setzte sich das Leben durch und ließ anstelle der alten Lebensformen neue entstehen.

Vor 200.000 Jahren dann, nach Millionen von evolutionären Schritten an Land, traten die ersten sterblichen Humanoiden auf die Oberfläche, die aufrecht gingen. Sie bevölkerten die entferntesten Gegenden des Planeten, wurden getrennt durch Meere und Landmassen, und entwickelten sich doch zu einer homogenen Rasse.

Die Sterblichen besiedelten das fruchtbare Land, zähmten das Feuer und entwickelten Sprache und Werkzeug. Sie beobachteten die Gestirne und versuchten das Unbekannte zu ergründen, ebenso wie die Naturgewalten, die ihr Leben von Anfang an immer wieder zerstörten. Vor etwa 10.000 Jahren begannen sich die Bewohner dieses Planeten in Stämmen zu organisieren und Siedlungen zu bauen, was den Grundstein für die bis heute gepflegten Rituale und Kulte bildete.

Es war die Geburtsstunde des Totemkults, des Animismus, des Schamanismus und anderer Glaubensformen. Manche huldigten dabei den Elementen, während andere ihren Glauben auf messianistische Wesen lenkten, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten auf dem Planeten inkarnierten. Durch die inspirierenden und edlen Taten dieser Personen wuchs eine große Liebe und Hingabe in die Herzen derjenigen, die ihnen folgten. Mit dem Glauben und der Zahl ihrer Anhänger wuchsen auch ihre Kräfte, und sie nutzten diese Kräfte wiederum zum Wohl des Volkes.

Als die Bevölkerung von Aelion groß genug war, um den Globus zu umfassen, begannen sich die ersten dieser Wesen zu zeigen und wurden als Unsterbliche bekannt. Obwohl immer noch außergewöhnlich selten, erschienen die Unsterblichen in größerer Zahl, da die Bevölkerung von Aelion weiter zunahm.

Weitere Untersuchungen zur Erforschung der Unsterblichen würden bald darauf hindeuten, dass sich viele aufgrund der angeborenen Natur ihrer Entdeckung überhaupt nicht offenbarten. Man könnte ein erfülltes Leben führen, ohne jemals die latente Kraft in sich zu erkennen, denn das Geschenk der Unsterblichkeit offenbart sich erst durch den unnatürlichen Tod und die anschließende Auferstehung des Einzelnen. Einige würden ihre Auferstehung sogar einer Art göttlicher Intervention als Antwort auf ihren unerschütterlichen Glauben zuschreiben, anstatt der Verwirklichung ihrer eigenen Unsterblichkeit.

So manch ein Stamm behauptete, einen unsterblichen Schamanen in seinen Reihen zu haben, den er als Wächter betrachtete, während andere von einsamen Helden zu berichten wussten, die den Menschen in schweren Zeiten zur Seite standen. Der Glaube der einfachen Leute stärkte ihre Macht, doch die ersten Unsterblichen waren alles andere als gierig und gaben diese Macht an die Gemeinschaften zurück. Erst spät in der Geschichte von Aelion und nachdem die Populationen von Sterblichen und Unsterblichen in die Höhe gewachsen sind, traten diese mysteriösen Wesen aus dem Schatten und begannen, nach guten und bösen Vorsätzen zu walten.

Vor 5.000 Jahren wuchsen die Stämme zu großen Gemeinschaften heran. Die ersten Kleinstaaten entstanden und die Landwirtschaft begann sich immer weiter auszubreiten. Die gesamte bekannte Welt beschränkte sich auf einen einzigen Kontinent, umgeben von Ozeanen mit gefährlichen Strömungen und riesigen Wellen. Aufgrund der stetig wechselnden Küstenlinie gab es nur wenige Siedlungen am Ozean, sodass die Expansion der unsterblichen Bevölkerung nur langsam in Gang kam.

Mit der Zeit entstanden diverse Imperien, unzählige kleine Königreiche kamen und gingen, jedes mit eigenen Gesetzen, Regeln und Glaubenssätzen. Im Verlauf von 3.000 Jahren wuchsen kleinere Siedlungen zu großen Reichen heran, eroberten ihre Nachbarn und verschwanden wieder. So manch ein Krieg dauerte unzählige Jahre, bisweilen schlossen sich einige Staaten am Ende zu Allianzen und Koalitionen zusammen, um diese Krieg zu beenden und Leben zu retten.

Irgendwann entdeckten Aelions Bewohner die Fähigkeit, Magie zu üben. Erst später in Aelions Geschichte fand dieses mysteriöse Phänomen durch eine Substanz namens Äther seine Erklärung. Durch seine Entdeckung konnten die Fähigkeiten der Magie noch weiterentwickelt werden.