Die Geschichte des Feindes: Dämonen

Die Geschichte der Dämonen begann mit dem Schöpfergott Saren, der in der Gefängniswelt namens Sarnaut eingekerkert wurde. Sein ewiger Feind, der finstere Schöpfergott Nihaz, hatte ihn dort eingesperrt. Seitdem sind viele Tausende von Jahren vergangen. In all dieser Zeit versuchte Saren, seinem Gefängnis zu entkommen, während Nihaz diese Fluchtversuche beobachtete und vergnügt dabei zusah, wie der einst glänzende Schöpfer zu einem bösartigen Irren wurde. Nihaz hoffte, Saren würde seine großartigste Gabe verlieren. Er hatte ihn schon immer um die Gabe beneidet, Leben zu erschaffen, da er selbst nur in der Lage war, tote Materie und Energie zu kontrollieren.

Sarens Dämonen

Saren erschuf unterschiedliche Kreaturen, von denen er hoffte, sie könnten die Gefängniswelt zerstören. Er selbst war gefesselt und den meisten seiner Fähigkeiten beraubt. Es blieb ihm nur noch eine, seine wichtigste: Die Fähigkeit, Leben zu erschaffen, um die ihn Nihaz so beneidete und die er nicht imstande war, ihm abzunehmen – oder es nicht wollte. Die ersten Kreaturen, die Saren erschuf, waren noch nicht in der Lage, ihre zerstörerische Mission zu vollführen. Doch mit der Zeit erreichte er sein ersehntes Ziel. Magier durchbrachen die Fesseln, die den Schöpfergott einschränkten und die Unversehrtheit des Planeten selbst garantierten. Eine furchtbare magische Katastrophe zerstörte die Welt nahezu komplett und riss sie in unzählige Stücke, der Raum zwischen den Fragmenten füllte sich mit dem Astral. Saren war besessen mit dem Verlangen nach Freiheit und erschuf daraufhin neue astrale Kreaturen – Dämonen. Sie sollten die gesamte Materie in Sarnaut endgültig zerstören, die aufgrund der in ihnen enthaltenen Kraft der magischen Siegel den Demiurgen immer noch gefangen hielten.

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Lebensraum

Bei dem Astral handelt es sich um eine Atmosphäre, die von den Göttern als eine Art Krankheit des Raums angesehen wird, wo die herrschenden Gesetze außer Kraft gesetzt sind und die Eigenschaften der Materie sich von der im Rest des Universums unterscheiden. Kreaturen, die in der Hierarchie über den Göttern stehen, können die Kraft des Astrals manipulieren und dessen Energie für Schöpfungsakte einsetzen. Das Astral kann in Form riesiger Wolken im Raum existieren, die von der Schöpfung des Universums übrig geblieben sind. Manchmal aber taucht es auch auf Planeten auf, meist in Gebieten mit großer Konzentration und Störungen des Äthers. Das Astral an sich ist für Planeten nicht gefährlich, in Abermillionen von Jahren zerstreute es sich unter dem Druck der umgebenden Materie. Doch die von Saren kreierten Dämonen können die normale Realität kontaminieren und dadurch ihren Lebensraum erweitern.

Sobald sie aus dem Astral in die Realität flüchten, nehmen sie eine körperliche Form an und nutzen diese, um zu handeln. Selbst ein einziger Dämon kann, wenn er nicht aufgehalten wird, einen ganzen Planeten zerstören, auch wenn dieser Vorgang mehrere Millionen Jahre dauert. Eine Gruppe von Dämonen kann wiederum ein ganzes Universum ins Astral verwandeln, weshalb es enorm wichtig ist, sie zu kontrollieren und ihre Ränge in Schach zu halten. Deshalb stellte Saren sicher, dass sie sich nicht vermehren können und ihre Zahl konstant bleibt, weil sie unsterblich sind. Sobald ihre physischen Körper zerstört werden, kehren die Dämonen ins Astral zurück.

Im Astral besitzen alle eine vergleichbare Menge an Kraft, Energiepotenzial und anderen Eigenschaften. Wenn einzelne Dämonen in der realen Welt auftauchen, nehmen sie die Form von Alben an. Die Form des Albenkörpers wird dabei durch das allgemeine mentale Feld (Noosphäre) der Bewohner des Planeten bestimmt, auf dem der Dämon inkarniert. Wenn der Planet kein intelligentes Leben aufweist oder der Dämon außerhalb seiner Atmosphäre inkarniert, nimmt er die Form an, die er bei seinem letzten „Besuch“ der Realität besaß.

Typen von Dämonen

Im Gegensatz zu anderen Kreaturen können sich Dämonen in Gruppen zusammentun, um ihre Effizienz zu steigern. Albe sind die aktivsten und zahlenmäßig am stärksten vertretenen Dämonen. Sie können nur Bereiche „kontaminieren“, in denen Materie in einem anfänglichen Chaoszustand existiert, wie etwa Gas, und benötigen eine ausreichende Menge an freiem Äther. Solche Areale sind reich an Magie und auch das Astral befindet sich stets in der Nähe. Zu etwas anderem sind Albe nicht fähig. Ebenso wie die mächtigeren Dämonen, spüren auch sie den „Druck der Realität“, selbst in körperlicher Form. Wenn das Astral zu weit weg ist, dann geht es ihnen nicht besonders gut, sie werden schwach und können schließlich sterben.

Aggressoren sind dämonische Wesen, die aus zwei Dämonen bestehen, die noch im Astral zusammengeschmolzen wurden. Auch sie können ausschließlich chaotische Materie „kontaminieren“, aber sie benötigen keinen freien Äther - das Vorhandensein von Astral genügt ihnen. Aggressoren sind etwas intelligenter als Albe und können die Gefahren ihrer „Arbeit“ bei der Verunreinigung der Welt besser einschätzen. Außerdem sind sie viel stärker, was für die Verteidiger der ihnen überfallenen Welten ein ziemliches Problem bedeutet. Doch wie bei allen Typen von Dämonen können auch sie keine andere Art von Kontakt mit jemandem aufnehmen, als nur durch den Kampf, selbst wenn es in ihrem Interesse liegen sollte, es zu tun.

Die dritte und stärkste Gruppe von Dämonen sind die Furien – wahre Zerstörerinnen der Wirklichkeit. Sie kombinieren fünf Damönen in einem zusammengeschmolzenen Körper. Sie kommen in die Welten, um Astralsäure auszugießen, eine Substanz mit wenig bekannten Eigenschaften, die Materie und Realität buchstäblich auffrisst und mit der Zeit zu Astral umwandelt. Furien benötigen weder Magie, noch das Vorhandensein des Astrals. Theoretisch sind sie in der Lage, immer und überall Astralsäure auszugießen, doch am effektivsten ist dies unweit des Astrals, wo sich die Substanz fast nicht verflüchtigt. Man sieht Furien, wie auch alle anderen Dämonen, nur selten fern des Astrals, das ihnen die Flucht in die Realität ermöglicht hat. Furien können zwar auch nachrangige Dämonen betreuen, bleiben aber meist unter sich und arbeiten vorzugsweise mit ihrer Art zusammen.

Die stärkste und gefährlichste Form aller bekannten Dämonen bilden die Octhulhu. Es sind Dutzende von Dämonen nötig, um eine einzige dieser Kreaturen zu erschaffen und die Stärke der Octhulhu hängt von der Anzahl der verschmolzenen Einzelwesen ab, auch wenn sie sich in ihrer endgültigen Form meist ähneln. Die Octhulhu können alle anderen Dämonen anführen und ihre Aktionen koordinieren. Sie gelten zurecht als die intelligenteste Form aller Dämonen, auch wenn dies im Endeffekt von der Anzahl der bei ihrer Erschaffung verschmolzenen Kreaturen abhängt. Doch auch ihnen geht die Fähigkeit zur jedweder Art von Kommunikation ab. Die Octhulhu tauchen oft an Orten auf, für die Nihaz ganz spezielle Pläne hat. Durch sie ist der Schöpfergott in der Lage, alles zu beobachten, obgleich auf sehr verzerrte Art und Weise.

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In Nihaz‘ Dienst

Nach einigen turbulenten Ereignissen fielen die Dämonen allesamt unter Nihaz‘ Kontrolle. Wie viele andere Wesen vor ihnen stellten sie sich als praktische Werkzeuge im Dienst des dunklen Schöpfergottes heraus. Nihaz benötigt die Dämonen, um sich schnell und unkompliziert in die Welten zu versetzen, die ihn interessieren. Diese Kreaturen können sich schnell fortbewegen und ungehindert im Astral herumziehen, wo sie an jedem beliebigen Punkt des Universums in Erscheinung treten können, der genügend Astral aufweist. Viele Dämonen agieren dann gemäß ihrer destruktiven Natur. Sobald sie in einer anderen Welt landen, beginnen sie mit ihrer Zerstörung, was wiederum den Anteil des Astrals vergrößert. Normalerweise kümmert dieser Aspekt Nihaz keinen Deut, es sein denn, er hat reges Interesse an einer bestimmten Welt. Mit Unterstützung der Dämonen konnte Nihaz viele Welten sehen und einige von ihnen sogar selbst besuchen. Auf diesem Wege fand er auch Aelion. Diese Welt hatte es dem Demiurgen sofort angetan.

Im Gegensatz zu anderen Welten, wo es Sterbliche und Götter gibt, können auf Aelion keine Ätherkörper absorbiert werden, was einen Pfad zur Erlangung von Größe darstellt. Außerdem entdeckte Nihaz die Manifestation von Leuchtfeuern, einer unsichtbaren Kraft, die in Zeiten ernster Bedrohung für die Bewohner von Aelion auftaucht und ihnen auf dem Pfad zum Sieg behilflich ist. All das wies auf das Werk eines für Nihaz unbekannten Schöpfergottes hin und er entschied sich, das Volk von Aelion zu studieren, um dessen Schöpfer zu entdecken. An den Bewohnern von Aelion hatte Nihaz kein Interesse, nicht einmal als Gläubige kamen sie in Frage, da er als Schöpfergott jedem gewöhnlichen Gott überlegen war und keine Götzendiener nötig hatte.

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Um sein Ziel zu erreichen, musste Nihaz auf Aelion eine große Menge Astral erschaffen. Und eben zu diesem Zweck erwiesen sich die Dämonen, die er nicht eigenhändig erschaffen konnte, als extrem nützlich. Er konnte eine astrale Bohranlage bauen, indem er zahlreiche Dämonen verschmelzte und mit einem Partikel seiner eigenen Essenz versetzte. Dank dem direkten Streben der Dämonen nach jedem erreichbaren Astralbereich kann sich die astrale Bohranlage extrem nah an einen Planeten heran bewegen. Sie umfasst genügend Dämonen, um schnell und zuverlässig das Astral in Aelion auf ein gewünschtes Ausmaß expandieren zu lassen. Die Bohranlage kreiert allein durch ihre Präsenz einen großen Astralbereich, was die Sache natürlich vereinfacht.

Die Verteidiger von Aelion tun alles daran, die Dämonen loszuwerden, was Nihaz jedoch nicht weiter stört. Der Aufenthalt im Astral ist für Sterbliche tödlich, weil ihre Ätherkörper (das einzige, was im Astral unverändert bleibt) nicht stark genug sind, um die Auflösung des physischen Körpers zu verhindern. Unsterbliche und Götter können im Astral verweilen, weil ihre Ätherkörper stark genug sind, um den physischen Körper eine lange Zeit aufrecht zu erhalten. Doch solche Verteidiger sind rar gesät und Nihaz ist überzeugt, dass die Dämonen ausreichend Astral kreieren, um ihm seine Arbeit zu ermöglichen.

Dabei setzt er die Dämonen nicht einfach so ein, wie sie sind, sondern erweitert ihre Fähigkeiten im regulären Universum. Dank der Macht des Demiurgen haben sich die Dämonen also Technologie angeeignet. Diese umfasst Transportschiffe, auf denen Gruppen von Dämonen von der astralen Bohranlage nach Aelion übersetzen können. Selbst für den Schöpfergott war es alles andere als einfach, den Dämonen beizubringen, solche Objekte für ihre Zwecke selbst zu bauen: Diese Kreaturen können nicht nachvollziehen, warum man ein Objekt benötigen sollte, das nicht in der Lage ist, die Realität zu kontaminieren. Ungeachtet dieser Schwierigkeiten sind die Dämonen unter Nihaz‘ Führung effizienter und gefährlicher geworden, als Saren es erwartet hätte. Nihaz wählte jeweils nur ein paar Vertreter jedes Dämonentyps, doch auch das reichte aus, um den Bewohnern von Aelion jede Menge Probleme zu bereiten.

08/28/2017